Pharma - Novartis trennt sich von Generikasparte Sandoz


BASEL - Seit langem war bekannt: Novartis will die Generika-Sparte Sandoz abstossen. Nun geht der Basler-Konzern den gleichen Weg wie bei der Augenheilkunde-Tochter Alcon. Ein separater Börsengang soll es somit richten.

Seit Monaten rätselte die Analystengemeinde: Findet Novartis für Sandoz einen Käufer? Oder spaltet der Basler Pharmariese seine Generika-Sparte über einen Börsengang ab?

Nun sind die Würfel gefallen. Sandoz soll als eigenständige Firma an die Schweizer Börse SIX. Der Schritt sei für das zweite Halbjahr 2023 geplant, teilte Novartis am Donnerstag mit. Schon bei der Augensparte Alcon entschied sich Novartis 2019 für einen Börsengang.

Was Sandoz anbelangt, so gab es laut Novartis-CEO Vas Narasimhan zwar auch Kaufinteressenten, eine formal bindende Offerte sei allerdings nicht eingegangen, sagte er am Donnerstag. Er gehe davon aus, dass auch weiter Interesse von potentiellen Käufern bestehe. Sollte noch eine sehr attraktive Offerte eingehen, würde diese sicherlich geprüft, meinte er denn auch.

Historisches Erbe bleibt bei Novartis

Mit dem Schritt trennt sich Novartis von der Generika-Sparte - aber nicht vom eigentlichen historischen Sandoz-Erbe. 1996 hatte die altehrwürdige Sandoz mit Konkurrent Ciba-Geigy fusioniert. Die klassischen Pharmainnovationen - und somit das eigentliche Erbe der ursprünglichen Sandoz - werden auch künftig in der fokussierten Novartis weiter leben.

Novartis-Konzernchef Vas Narasimhan hatte das schon von Anfang an klar gemacht. Er sagte seit Amtsantritt, dass er sich auf innovative Therapien fokussieren will. Da hat das Geschäft mit Generika-Salben und Allround-Antibiotika, deren Patentschutz längst abgelaufen ist, keinen Platz.

Das Geschäft mit diesen Medikamenten gilt laut Branchenkennern sowieso als schwierig. Immerhin sollte sich der hart umkämpfte US-Markt nun voraussichtlich wieder etwas stabilisieren. Dank der Lancierung neuer Produkte werde es wieder aufwärtsgehen, so der Tenor.

Keine Restrukturierungen geplant

Was die Zahlen anbelangt, so setzte Sandoz im letzten Jahr 9,6 Milliarden US-Dollar um und damit knapp einen Fünftel des gesamten Novartis-Umsatzes. Die Sparte ist in mehr als 100 Märkten weltweit tätig. Der bisherige Chef Richard Saynor soll auch das künftige Unternehmen leiten. Laut verschiedenen Analysten dürfte sich der Wert der neuen Sandoz auf um die 20 Milliarden Franken belaufen. Das Unternehmen ist somit - wie bereits bei Alcon geschehen - ein Kandidat für den Leitindex SMI.

Aktuell sei auf Seite Sandoz als Folge der Abspaltung nicht mit Restrukturierungen oder Entlassungen zu rechnen. Im Gegenteil: "Wir bauen im Moment die notwendigen Funktionen für eine eigenständige Firma auf", so der Novartis-CEO. Was später geschehe, liege dann in der Verantwortung des Sandoz-Managements.

Abspaltung erst Ende 2023

Für Gesprächsstoff sorgt in Börsenkreisen derweil der Zeitpunkt der geplanten Abspaltung, soll diese doch erst in der zweiten Hälfte 2023 vollzogen werden. Einmal mehr seien die Aktionärinnen und Aktionäre von Novartis zum Warten verdammt, heisst es. Sie spielen damit darauf an, dass der Kurs der Aktie seit längerem vor sich hin dümpelt.

So kosten die Papiere auch am Donnerstagmittag - kaum verändert - knapp 81 Franken (SMI +0,05%). Lässt man den Blick zurückschweifen, so haben sich die Valoren in den letzten Jahren primär seitwärts bewegt. Sie sind in den letzten zwei Jahren nie aus der Spanne von rund 70 bis knapp 90 Franken ausgebrochen.

Quelle: SDA / Keystone - 25.08.2022, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2022 Pixabay

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