Schuppenflechte-Medikament könnte auch kontraproduktiv wirken


ZÜRICH - Ein Wirkstoff gegen Schuppenflechte (Psoriasis) hemmt offenbar nicht nur einen schädlichen Botenstoff des Immunsystems, sondern auch einen, der sich positiv auf die erkrankte Haut auswirkt. Das haben Forschende der Universität Zürich gemeinsam mit Münchner Kollegen festgestellt.

Schuppenflechte beruht auf einer Fehlfunktion des Immunsystems: Immunzellen greifen körpereigenes Gewebe an und lösen eine Entzündungsreaktion aus, die sich in stark schuppenden Hautstellen äussert. Das Medikament Ustekinumab hemmt diese Entzündungsreaktion. So hilft es in Fällen, wo oberflächliche Therapien nicht angeschlagen haben.

Ustekinumab ist ein Antikörper, der an die Botenstoffe Interleukin 12 (IL-12) und IL-23 bindet und sie so hemmt. Wie das Team um Burkard Becher von der Uni Zürich und Forschende des Zentrums Allergie und Umwelt in München nun berichtet, hat aber IL-12 eigentlich einen schützenden Effekt auf die betroffene Haut. Ustekinumab könnte also womöglich auch kontraproduktiv wirken, teilte die Uni Zürich am Mittwoch mit.

Positiver Botenstoff ausgebremst

"Die Forschungsresultate, die in den letzten zehn Jahren erzielt wurden, zeigen, dass bei der Entwicklung der Schuppenflechte IL-23 die zentrale Rolle spielt", erklärte Becher laut der Mitteilung. "Gemäss unseren Studienergebnissen hat IL-12 jedoch eine positive Wirkung auf die von Psoriasis betroffene Haut".

Es sollte daher eingehend untersucht werden, ob die Wirkung des Medikaments gegen IL-12 nicht kontraproduktiv sei, so Becher weiter. Die Ergebnisse der Studie sind im Fachblatt "Nature Communications" erschienen.

Als nächstes wollen die Forschenden die bisher noch wenig bekannte Rolle von IL-12 genauer untersuchen. Dabei wollen sie auch prüfen, ob sich dieser Botenstoff noch auf andere Krankheitsbilder positiv auswirkt.

"Neue Daten aus klinischen Studien stützen unsere Hypothese", sagte Stefan Haak vom Zentrum Allergie und Umwelt gemäss der Mitteilung. Die spezifische Hemmung von IL-23 alleine sei vermutlich eine zielgerichtetere Alternative in der Behandlung von Schuppenflechte.


Quelle: SDA - 30.11.2016

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