Stress am Arbeitsplatz - unterschiedliche Erhebungen
BERN - Die Stressstudie 2010 des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) kommt zu ähnlichen Ergebnissen wie der Job-Stress-Index der Gesundheitsförderung Schweiz. 2010 berichtete etwa ein Drittel der Schweizer Erwerbsbevölkerung über häufigen oder sehr häufigen Stress am Arbeitsplatz.
Im Vergleich zur ersten Studie im Jahr 2000 stellte das Seco einen deutlichen Anstieg von Stress am Arbeitsplatz fest. "Es scheint ein allgemeines Phänomen zu sein, denn es lassen sich keine spezifischen Berufe und Branchen herauskristallisieren, die im besonderen Mass betroffen sind", hielt das Seco damals fest.
Wie beim Job-Stress-Index wurden auch in der Stressstudie vor vier Jahren keine generellen Geschlechtsunterschiede in Bezug auf das Gefühl, gestresst zu sein, gefunden. In beiden Studien zeigt sich, dass jüngere Leute und Westschweizer überdurchschnittlich häufig betroffen sind.
Gemäss Stressstudie gelten Unterbrechungen in der Arbeit als einer der häufigsten Belastungsfaktoren und hängen mit Gesundheitsproblemen zusammen, aber nicht mit dem Stressempfinden.
Ein günstiges Führungsverhalten sowie eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind wichtige Entlastungsfaktoren. Gemäss Seco gibt es Zusammenhänge zwischen dem Stressempfinden und der Anzahl Gesundheitsprobleme - aber nicht mit Arbeitsabsenzen. Leute, die sich gestresst fühlen, gehen oft mit Gesundheitsproblemen zur Arbeit.
Die volkswirtschaftlichen Kosten beziffert die 2010er-Studie nicht. Im Jahr 2000 hingegen liess das Seco die Kosten des Stresses berechnen. Die Studie schätzte die Arztkosten und Kosten wegen Produktionsausfällen aufgrund von Stressleiden auf 4,2 Milliarden Franken.
Quelle: SDA - 19.10.2014
Mehr: Stress (Creapharma.ch)
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