Synthetischer Zucker wirkt gegen seltene Autoimmunerkrankung
BASEL - Basler Forscher haben herausgefunden, wie synthetischer Zucker schädliche Antikörper im Blutkreislauf neutralisiert. Diese Erkenntnis verspricht Menschen, bei denen das Immunsystem das eigene Nervensystem angreift, einen völlig neuen Behandlungsansatz.
Patienten mit einer Anti-MAG-Neuropathie-Erkrankung leiden unter anderem an starken Nervenschmerzen, verlieren das Gefühl in Armen und Beinen, können ihre Bewegungen nicht mehr koordinieren oder werden schlimmstenfalls sogar gehbehindert.
Bislang gab es keine Behandlungsmethode für diese seltene Autoimmunerkrankung, die spezifisch gegen die krankheitsverursachenden Antikörper wirkt, wie die Universität Basel am Dienstag mitteilte. Die heutigen Behandlungen können lediglich die Immunreaktion unterdrücken. Sie sind aber wenig effizient und bergen zum Teil schwere Nebenwirkungen.
Das Departement für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Basel und die Polyneuron Pharmaceuticals AG, einem Ableger der Universität Basel, arbeiten daher an einer neuen Behandlungsmethode.
Die Forschenden haben nun erkannt, wie eine Art Schwamm aus synthetischem Zucker die schädlichen Autoantikörper binden und neutralisieren kann. Der neue Ansatz bietet auch für andere Antikörper-vermittelte Autoimmunerkrankungen neue Möglichkeiten, wie es heisst.
Quelle: SDA - 18.04.2017, Copyrights Bilder: Fotolia.com