Zugang zu nicht-kassenpflichtigen Medikamenten erleichtert


BERN - Eine neue digitale Plattform für Medikamente, die nicht kassenpflichtig sind, steht seit Kurzem Ärzten und Versicherern zur Verfügung. Sie soll Entscheide für Kostengutsprachen bei der sogenannten Off-Label Anwendung von Medikamenten erleichtern.

Fünf Monate nach Einführung der Plattform "smartrating" könne eine positive Bilanz gezogen werden, hiess es in einer Mitteilung des Krankenkassenverbandes Curafutura vom Dienstag. Vertrauensärzte der Versicherer begrüssten die einheitliche Grundlage für die Entscheide. Die Plattform sei eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Akteure, insbesondere auch für die Patientinnen und Patienten.

Heute vergüten die Krankenversicherer laut Curafutura in Ausnahmefällen Arzneimittel, die nicht auf der Liste der über 3200 kassenpflichtigen Medikamente stehen. Seien die gesetzlichen Bedingungen erfüllt, übernehme die Krankenversicherung die Kosten aus der Grundversicherung.

Der behandelnde Arzt könne ein entsprechendes Gesuch bei der Versicherung des Patienten für die sogenannte Off-Label-Anwendung (Off-Label-Use) stellen, also den Einsatz von Medikamenten ausserhalb des zugelassenen Anwendungsbereiches. Möglich ist auch der Off-Label-Einsatz von Medikamenten, die im Ausland, aber noch nicht in der Schweiz zugelassen sind.

Anzahl Gesuche steigt

In den letzten Jahren hätten immer mehr Patientinnen und Patienten von dieser Möglichkeit profitiert, zum Beispiel bei neuen Krebstherapien. 2019 seien insgesamt 38'000 Gesuche behandelt worden. Davon seien rund 80 Prozent bewilligt worden, sagte Curafutura-Pharmaexperte Andreas Schiesser auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die meisten der Medikamente stünden bereit auf der Spezialitätenliste, meist gehe es um eine Anwendung ausserhalb der Indikation. Insgesamt würden die Gesuche zunehmen, für 2021 rechne Curafutura mit rund 60'000 Anfragen. Gründe für den Anstieg seien mehr Neuzulassungen von Wirkstoffen sowie länger andauernde Preis-Verhandlungen mit den Pharmaunternehmen.

Datenschutz gewährleistet

Auf der Plattform seien inzwischen 90 Studien-Ratings dokumentiert. Sie enthalte keine personenbezogenen Daten, sondern lediglich die publizierten klinischen Studien zu den Wirkstoffen mit der Nutzenbeurteilung und die entsprechende Dokumentation im klinischen Kontext. Der Datenschutz sei jederzeit gewährleistet.

An der neuen Plattform, die seit Januar in Betrieb ist, beteiligen sich die Krankenkassen Concordia, CSS, Helsana, KPT, Sanitas, Swica und Visana, wie es weiter hiess. Ziel sei es, weitere Versicherer für eine Teilnahme zu gewinnen.

Quelle: SDA / Keystone - 31.05.2022, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2022 Pixabay

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