Drogenlegalisierung - Studie für regulierte Cannabis-Abgabe in Basler Apotheken gestartet


BASEL - In Basel haben am Montagmorgen die ersten Teilnehmenden der regulierte Cannabis-Abgabe in Apotheken ihre legalen Stoff-Portionen bezogen. 374 Personen im Alter von 18 bis 76 Jahren nehmen in zwei Phasen an der Studie "Weed Care" teil.

Die erste Studiengruppe mit rund 180 Personen kann seit Montag in neun Basler Apotheken verschiedene Cannabis-Produkte beziehen, wie das Basler Gesundheitsdepartement am Montag mitteilte. Ein für die Studie ausgestellter Ausweis berechtigt sie zum Bezug.

Einer der Studienteilnehmer ist 53 Jahre alt. Seit 35 Jahren konsumiert er Cannabis-Produkte. Seit einem Unfall bezieht er eine IV-Rente. Er hat um 09.00 Uhr in der Wettstein-Apotheke seine erste legale Cannabis-Portion bezogen.

"Ich bin sehr erleichtert, an der Studie teilnehmen zu können", sagt er. Auf der Gasse sei es kaum noch möglich, einigermassen sauberen Stoff zu bekommen: "Es ist praktisch nur noch giftiges und mit synthetischem Dreck gestrecktes Zeug im Handel", sagt er. Als jahrelanger Konsument, der früher auch mit Haschisch und Cannabis-Blüten gehandelt habe, wisse er, wovon er spreche.

Die Schwierigkeit, im illegalen Markt an einigermassen sauberen Stoff zu kommen, bestätigt auch ein weiterer Teilnehmer an der Studie. "Ich überprüfe alle Proben auf der Gasse mit einem Magneten, um Spuren von Eisenpulver, das zur Erhöhung des Gewichts missbraucht wird, zu entdecken", sagt er.

Sauber und hübsch verpackt

Jetzt stellt ihm der Apotheker sechs hübsch verpackte und garantiert saubere und biologisch angebaute Cannabisprodukte zur Verfügung, die von der Firma Pure Production in Zeiningen AG hergestellt worden sind. Sie tragen Namen wie "Lemon Tart" (das leichteste Produkt im Sortiment), "Purple Gas" (3 von 4 Stärkepunkten) oder "Diesel Pollen" (ein fünf Gram wiegender Haschisch-Riegel mit dem höchsten Stärkegrad).

Die Käufer können sich in beleuchteten Döschen von der Beschaffenheit des Stoffes überzeugen und auch daran riechen. Ein Studienteilnehmer würde sich für das Produkt "Purple Gas" entscheiden. "Es ist normalerweise nur in Amsterdam oder in Spanien erhältlich", sagt er.

Er gehört zur zweiten Studiengruppe, die erst am Juli für den legalen Bezug zugelassen ist. Er muss seinen Bedarf also noch sechs weitere Monate auf illegalem Weg decken.

Die Idee hinter der Aufsplittung der Bezugsgruppen ist es, in der Studie den legalen und illegalen Bezug über einen gewissen Zeitraum parallel beobachten und vergleichen zu können, sagt Anne Tschudin, Sprecherin des Gesundheitsdepartements.

Über 500 Konsumentinnen und Konsumenten haben sich bisher für die Studie beworben, 374 wurden zugelassen. Es handelt sich um 302 Männer, 66 Frauen und 6 non-binäre Personen. Die jüngste Person ist 18 Jahre alt, die älteste 76. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmenden beträgt 36 Jahre.

Die gemeinsame Studie des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der Universitären Psychiatrischen Kliniken, der Psychiatrischen Dienste Aargau sowie der Universität Basel untersucht gemäss Mitteilung des Gesundheitsdepartements die gesundheitlichen Auswirkungen des regulierten Cannabisverkaufs. Die daraus gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen als Diskussionsgrundlage "für eine künftige verantwortungsvolle Cannabispolitik" dienen, heisst es.

Quelle: SDA / Keystone - 30.01.2023, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2022 Pixabay

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