Migros-Tochter Medbase übernimmt Topwell Apotheken


WINTERTHUR - Die Migros treibt ihren Ausbau im Gesundheitsbereich mit dem Zukauf einer Apothekenkette voran. Die Migros-Tochter Medbase übernimmt die Topwell Apotheken AG aus Winterthur. Topwell betreibt 40 Standorte in der Deutschschweiz und beschäftigt mehr als 600 Mitarbeitende.

Topwell wird in die Medbase Gruppe integriert, hiess es in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Die Übernahme werde derzeit von der Wettbewerbskommission Weko geprüft, und der Vollzug soll 2019 erfolgen, sagte eine Medbase-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Angaben zum Kaufpreis wurden keine gemacht.

Erstmals arbeiteten Apotheken und medizinische Zentren als grosse Organisation unter einem Dach zusammen, hiess es in der Mitteilung. Damit werde die Basis dafür geschaffen, der Bevölkerung Zugang zu einer koordinierten, ambulanten Versorgung zu ermöglichen. Die Unternehmen seien überzeugt, dass dabei die Zusammenführung von pharmazeutischem und medizinischem Knowhow eine Schlüsselrolle spielen kann, hiess es weiter.

Die ambulante Gesundheitsdienstleisterin Medbase betreibt den Angaben zufolge schweizweit an mehr als 40 Standorten medizinische Zentren. Rund 1'100 Mitarbeitende betreuen Patienten von der Prävention über die Akutmedizin bis zur Rehabilitation. Mehr als 300 Haus- und Spezialärzte sowie über 320 Therapeuten führen den Angaben zufolge jährlich über 1,5 Millionen Konsultationen und Behandlungen durch.

Ausbreitung im Gesundheitsmarkt

Die Migros treibt mit der Übernahme den Ausbau ihrer Gesundheitssegmentes voran. 2010 hatte sie Medbase übernehmen. Fünf Jahre später gelang Medbase mit der Übernahme der Mehrheit an den Santémed-Gesundheitszentren der Krankenkasse Swica ein Wachstumssprung.

Seit 2017 arbeitet der orange Riese zudem mit der Apotheke Zur Rose zusammen: Diese betreibt in bestimmten Migros-Filialen Apotheken im Shop-in-Shop-Konzept. Erst kürzlich wurde in Zürich die dritte Zur-Rose-Filiale in einem Migros-Laden eröffnet.

Konkurrentin Coop führt bereits seit dem Jahr 2000 im Joint Venture mit dem Pharmakonzern Galenica eigene Apotheken unter dem Namen Coop Vitality. Diese werden allerdings separat betrieben und sind nicht in die Coop-Läden integriert. Gemäss Angaben auf der Webseite zählt das Filialnetz heute 78 Apotheken.

Kleine Betriebe unter Druck

Laut einer Studie des Schweizerischen Apothekenverbandes PharmaSuisse aus dem Jahr 2017 sinkt die Anzahl Apotheken pro Einwohner in der Schweiz. Das Apothekennetz der Schweiz ist gemäss Verbandsangaben ungleich ausgebaut. Neue Apotheken würden an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen, Einkaufszentren oder Innenstädten eröffnet. Andererseits machten in Stadtquartieren oder auf dem Land Apotheken dicht.

Der Studie zufolge war damals jede fünfte Apotheke in ihrer Existenz bedroht. Zu schaffen machen insbesondere den kleineren Betrieben laut dem Apothekerverband die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) mehrfach verordneten Preissenkungen, die Medikamentenabgabe durch Ärzte, aber auch ungünstige Standorte und die Konkurrenz durch Präsenzapotheken. Letztere werden etwa von Spitälern betrieben und hätten dadurch Marktvorteile.

Unabhängige Apotheken schliessen sich deshalb oft in Gruppierungen wie TopPharm oder Salveo zusammen, um Synergien bei Einkauf, Marketing und Fortbildung nutzen zu können. Daneben gibt es die Kettenapotheken, wobei Ende 2016 die Galenica-Gruppe mit ihren Amavita-, Sun Store- und Coop-Vitality-Apotheken am meisten Filialen zählte, nämlich 318 oder rund 18 Prozent aller Apotheken. Zweitgrösste Kette ist Benu mit 89 Apotheken. Rund zwei Prozent der schweizweiten 1792 Apotheken zählten Ende 2016 zur Topwell-Kette.

Quelle: SDA / Keystone - 27.11.2018, Copyrights Bilder: Adobe Stock

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