Neue Krebsmittel machen Pfizer trotz Gewinnrückgang Hoffnung
NEW YORK - Der weltweit drittgrösste Pharmakonzern Pfizer hat im dritten Quartal wegen harter Konkurrenz für ehemalige Kassenschlager erneut einen deutlichen Gewinnrückgang erlitten. Der Überschuss brach um fast ein Fünftel auf 2,6 Mrd. US-Dollar ein.
Wegen Patentabläufen bei umsatzstarken Präparaten fiel der Nettogewinn im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf 2,6 Mrd. Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgab. Analysten hatten mit einem stärkeren Gewinneinbruch gerechnet. Im frühen US-Handel legte die Aktie mehr als ein Prozent zu.
Doch zeigten die Konzentration auf neue Medikamente und Kostensenkungen erste Erfolge. Allein die Erlöse der Onkologie-Sparte mit neuen Medikamenten wie Xalkori gegen Lungenkrebs oder Inlyta gegen Nierenkrebs stiegen um 24 Prozent auf 407 Mio. Euro.
Pfizer will auf den Erfolgen in diesem Gebiet weiter aufbauen und arbeitet daher verstärkt an der Entwicklung weiterer Präparate. Einem Medikament gegen fortgeschrittenen Brustkrebs trauen Branchenexperten sogar jährliche Milliarden-Umsätze zu. Auch Konkurrent Bayer treibt seine Krebsforschung mit neuen Therapie-Verfahren voran.
Generika-Konkurrenz
Insgesamt fiel der Pfizer-Umsatz allerdings um zwei Prozent auf 12,6 Mrd. Dollar. Besonders zu Buche schlug die Generika-Konkurrenz bei dem bislang weltweit umsatzstärksten Präparat, dem Cholesterinsenker Lipitor. Da der Patentschutz Ende 2011 ausgelaufen ist, werden immer mehr Nachahmerprodukte verschrieben. Die Erlöse fielen um 29 Prozent auf nur noch 533 Mio. Dollar. In Spitzenzeiten hatte Pfizer allein mit Lipitor jährlich 13 Mrd. Dollar umgesetzt.
Um dies ausgleichen zu können, entschloss sich das Management im Sommer, den Konzernumbau voranzutreiben. Pfizer will sich wieder auf das angestammte Geschäft mit rezeptpflichtigen Originalpräparaten konzentrieren. Das US-Unternehmen war im vorigen Jahr von dem Schweizer Rivalen Novartis an der Pharma-Weltmarktspitze abgelöst worden.
Quelle: SDA - 29.10.2013