Wirkstoff-Kombination macht Immuntherapie gegen Krebs effizienter


LAUSANNE - Auf Immuntherapien ruht grosse Hoffnung im Kampf gegen Krebs. Aber Tumore blockieren den Angriff mobilisierter Immunzellen. Ein Forscherteam der ETH Lausanne (EPFL) stellt eine Kombination von Wirkstoffen vor, die diese Blockade verhindern und Immuntherapien damit effizienter machen.

Das eigene Immunsystem des Patienten gegen die Tumorzellen mobilisieren, das ist die Idee von Immuntherapien in der Krebsmedizin. Bestimmte Immunzellen - T-Zellen genannt - greifen die Krebszellen an und töten sie ab. Tumor setzen sich aber zur Wehr: Sie blockieren den Zugang der T-Zellen.

Dagegen beschreiben EPFL-Forschende mit Kollegen aus Belgien und den USA nun einen Ansatz, der zumindest in Laborversuchen mit Mäusen vielversprechende Ergebnisse hervorgebracht hat.

Tumore fördern das Wachstum von Blutgefässen, um sich selbst mit den für ihr schnelles Wachstum nötigen Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Ein in der Forschung rege verfolgter Ansatz zielt darauf ab, dieses Blutgefässwachstum zu unterbinden und Tumore dadurch auszuhungern.

Weniger Blutgefässe

Genau das macht ein Antikörper namens A2V, den die EPFL-Forschenden um Michele De Palma verwendet haben, wie die Hochschule am Mittwoch mitteilte. Er blockiert zwei Proteine, die Krebszellen ausschütten, um das Blutgefässwachstum anzuregen. Dadurch reduzierte sich die Anzahl Tumor-Blutgefässe in Laborversuchen, wie die EPFL-Forscher im Fachblatt "Science Translational Medicine" berichten.

Es bleiben zwar einige Blutgefässe übrig, der Antikörper A2V hat aber noch weitere positive Effekte: Die beiden Proteine, die er blockiert, sorgen normalerweise dafür, dass die Blutgefässe undurchlässig für die T-Zellen sind. Das verhindert A2V, so dass T-Zellen im Zuge einer Immuntherapie besser zum Tumor gelangen und diesen bekämpfen können.

Kombi-Therapie unterbindet Gegenwehr

Wie die Forscher feststellten, setzt sich der Tumor jedoch gegen die sich sammelnde Horde der T-Zellen zur Wehr. Er produziert ein Molekül, dass die T-Zellen ausbremst und quasi blind macht für die Krebszellen.

Das Problem liesse sich aber durch die Kombination mit einem weiteren Antikörper lösen, schreibt die EPFL. Letzterer maskiert die Andockstelle auf den T-Zellen die das vom Tumor ausgeschüttete Molekül normalerweise erkennen würde. Die T-Zellen werden dadurch unsensibel auf die Gegenwehr des Krebsgeschwürs. Tatsächlich war die Anti-Tumor-Wirkung von A2V durch die Kombination mit dem zweiten Antikörper noch grösser.

Fachartikel-Link (nach Ablauf der Sperrfrist): http://stm.sciencemag.org/lookup/doi/10.1126/scitranslmed.aak9679


Quelle: SDA - 12.04.2017, Copyrights Bilder: Fotolia.com

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