Zahl der Masernfälle hat sich innert Jahresfrist verdoppelt


BERN - Die Masern scheinen in der Schweiz nach wie vor nicht eliminiert zu sein. Die Zahl der Krankheitsfälle hat sich 2016 im Vorjahresvergleich auf 70 verdoppelt, wie die neusten Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigen.

Ob damit die Strategie der Bundesbehörden gescheitert ist, lässt sich aber noch nicht abschliessend sagen, wie ein BAG-Sprecher auf Anfrage sagte. Ursprünglich sollten gemäss der Umsetzung der Nationalen Strategie zur Masernelimination 2011 bis 2015 die Masern bis Ende 2015 besiegt sein.

Derzeit werde diese Strategie evaluiert, sagte der BAG-Sprecher. Mitte Februar soll dazu ein Bericht veröffentlicht werden. Entscheidend ist dabei gemäss den Gesundheitsbehörden der Durchimpfungsgrad und nicht die Zahl der neuen Masernfälle.

Fast die Hälfte der 70 Masernfälle im vergangenen Jahr gehen auf zwei Masernausbrüche in Lausanne mit 22 Erkrankten und im Engadin mit rund 13 Erkrankten zurück. Die meisten Betroffenen seien nicht oder nur mit einer Dosis geimpft gewesen, gab das BAG dazu bekannt. 2015 waren zum Vergleich lediglich 36 Masernfälle verzeichnet worden, 2014 sogar nur 22 Fälle.

95 Prozent sollten immun sein

Um die Zirkulation von Masernviren in einem Land zu unterbrechen, müssen gemäss BAG mindestens 95 Prozent der Bevölkerung immun sein. Das heisst, dass 95 Prozent aller Kinder, Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen ab Jahrgang 1964 zwei Impfdosen gegen Masern erhalten haben sollten. Bei Menschen mit Jahrgang 1964 oder älter gehen die Gesundheitsbehörden davon aus, dass sie die Masern bereits gehabt haben, da es damals noch keinen Impfstoff gab.

Gemäss den aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2014 betrug die Durchimpfung mit zwei Jahren 93 Prozent mit mindestens einer Dosis und 86 Prozent mit zwei Dosen der Masernimpfung. Die Schutzwirkung einer Masernimpfung mit zwei Dosen wird mit mehr als 98 Prozent angegeben.

Eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten

Die Masern gelten als eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten, wie das BAG schreibt. Die Viren werden über die Luft in Form von sehr feinen Tröpfchen oder durch direkten Kontakt mit dem Nasensekret oder dem Speichel erkrankter Personen übertragen.

Grundsätzlich ist eine mit Masern infizierte Person bereits vier Tage vor Auftreten des typischen Hautausschlags mit roten Flecken und bis vier Tage danach, also insgesamt neun Tage lang, ansteckend.

Eine komplikationsfreie Masernerkrankung dauert fünf bis zehn Tage, aber auch nach der Ausheilung bleibt das Immunsystem noch mehrere Wochen lang geschwächt. Treten Komplikationen auf, kann die Krankheit mehrere Wochen oder sogar Monate dauern.

Die häufigste schwerwiegende Komplikation ist gemäss BAG eine Lungenentzündung. Sie erfordert oft eine stationäre Behandlung, manchmal auf einer Intensivstation. Ebenfalls häufig sind Mittelohrenentzündungen. Selten tritt Jahre nach einer Masernerkrankung eine schleichende Hirnentzündung auf, die die Hirnzellen abtötet und immer zum Tod führt.

Ein Todesfall auf 3000 Kranke

Weltweit fordern Masern jedes Jahr etwa 158'000 Todesfälle. Diese sind hauptsächlich auf Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündung zurückzuführen.

In Europa sind die Todesfälle dank der leistungsfähigen Gesundheitssysteme selten geworden. Durchschnittlich kommt es noch zu einem Todesfall pro 3000 gemeldeten Masernfällen.

Quelle: SDA - 04.01.2017

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