Krankenkassenprämien dürften im kommenden Jahr moderater ansteigen


BERN - Die Schweizer Bevölkerung wird auch im kommenden Jahr mehr Geld für die Krankenkassenprämien aufwenden müssen. Jedoch dürfte der Anstieg laut der zuständigen Bundesbehörde moderater ausfallen als im laufenden Jahr, als die Durchschnittsprämie um sechs Prozent zunahm.

Eine Trendwende bei den Gesundheitskosten ist nicht in Sicht. Mit 4,7 Prozent sind die Kosten auch im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark gestiegen, wie aktuelle Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigen. Im ersten Quartal 2025 gingen die Kosten demnach weiter nach oben - um 4,9 Prozent.

Das war zwar so erwartet worden - und die Zahlen für die nächsten Quartale könnten laut dem Bund noch etwas sinken. Dennoch zeigte sich Thomas Christen, stellvertretender BAG-Direktor, am Dienstag in Bern vor den Medien beunruhigt: "Die aktuelle Kostenentwicklung bereitet Sorgen." Bereits in den drei vorangegangenen Jahren seien die Gesundheitskosten überdurchschnittlich gewachsen.


Mehr Behandlungen

Die Gründe dafür sind bekannt: Die Bevölkerung wird zunehmend älter. Zudem führen medizinische Innovationen und neue Medikamente zu einem Kostenanstieg. Im Jahr 2023 wurden Leistungen im Umfang von 52 Milliarden Franken im Rahmen des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) bezogen. Sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich wachsen die Kosten.

Laut Sandra Schneider, Abteilungsleiterin Tarife und Grundlagen im BAG, steigt auch die Menge an ärztlichen Leistungen. "Wir stellen fest, dass in allen Bereichen mehr behandelt wird." Ob die steigende Zahl der Konsultationen durch mehr Erkrankte oder mehrfachen Behandlungen von Erkrankten zu erklären ist, lasse sich nicht abschliessend beurteilen.

Nach dem starken Anstieg der Krankenkassenprämien in den vergangenen Jahren dürfte das Plus im Jahr 2026 trotzdem moderater ausfallen. "Sehr vorsichtig gesprochen, darf man davon ausgehen", sagte Philipp Muri, Abteilungsleiter Versicherungsaufsicht beim BAG.

Stabile Reserven

Ein Grund für den erwarteten etwas abgeschwächten Prämienanstieg ist, dass die Reserven der Krankenkassen im vergangenen Jahr nicht weiter geschrumpft sind. Laut BAG verfügten die Versicherer per Ende 2024 über Reserven von 7,8 Milliarden Franken. "Der Trend der sinkenden Reserven konnte gestoppt werden", sagte Christen.

Deshalb gebe es neben den steigenden Gesundheitskosten keine grossen Faktoren, welche die Prämienentwicklung zusätzlich beeinflussen werden. "Die Prämien 2026 dürften insbesondere von der Kostenschätzung der Versicherer dominiert sein", so Christen.

Kantonal und zwischen den verschiedenen Versicherern könne die Situation aber sehr unterschiedlich ausfallen, gab Müri zu bedenken. Jeweils im Herbst gibt der Bund die Prämien für das folgende Jahr bekannt.

Warten auf Arbeitsgruppe

Seit Jahren versucht die Politik, das Kostenwachstum im Gesundheitswesen zu bremsen - mit mässigem Erfolg. Zwar konnte der Anteil an Generika erhöht werden, zudem werden die Medikamenten- und Laborpreise regelmässig überprüft. Insgesamt tun sich die verschiedenen Akteure aber schwer, sich auf Kostendämpfungsmassnahmen zu einigen.

Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider hat sich wie ihre Vorgänger zum Ziel gesetzt, weiteres Sparpotenzial abzurufen. Das gemeinsame Ziel einer kürzlich gebildeten Arbeitsgruppe ist es, ab 2026 jährlich rund 300 Millionen Franken einzusparen. Das entspricht plus/minus einem Prämienprozent. Am Dienstagabend findet ein zweites Treffen der Arbeitsgruppe statt, wie Christen sagte. Mit ersten Entscheiden sei Ende Oktober zu rechnen.

Bis zum 20. Juni sammelt der Bund zudem Ideen der Bevölkerung für tiefere Gesundheitskosten. Jeder und jede kann seine oder ihre Vorschläge in einem elektronischen Briefkasten deponieren, anonym. Baume-Schneider will damit den Fächer der bisherigen politischen Diskussionen erweitern.

Quelle: SDA / Keystone - 27.05.2025, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2025 Pixabay

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