Sucht - Viele Heroinabhängige in Langzeittherapie entwickeln Alkoholproblem


ZÜRICH - Langzeittherapien mit Ersatzstoffen wie Methadon helfen Heroinabhängigen zwar, weniger illegale Drogen zu konsumieren. Allerdings wenden sich diese Patienten mit der Zeit mehr und mehr dem Alkohol zu, wie eine Zürcher Studie zeigt.

Langzeittherapien mit Methadon und anderen Opioiden zeigen Erfolg: Ein Grossteil von rund 9000 Heroinabhängigen, die zwischen 1998 und 2014 im Kanton Zürich eine solche Substitutionstherapie erhalten haben, konsumierten von Beginn der Therapie weg nachweislich weniger illegale Drogen. Das belegt eine Langzeitstudie der Psychiatrischen Universitätsklinik und der Uni Zürich, die im Fachblatt "Lancet Psychiatry" erscheint.

Allerdings wird bei diesen Patientinnen und Patienten der Alkoholkonsum zum Problem, wie die Uni Zürich am Mittwoch mitteilte. Zu Beginn der Therapie tranken sie laut der Studie zwar auch etwas weniger Alkohol, allerdings nahm ihr Konsum während des Untersuchungszeitraums von 17 Jahren deutlich zu. Gegen Ende der Studienperiode konsumierte fast jeder Vierte (22,5 Prozent) von ihnen häufig Alkohol.

"Es scheint einem allgemeinen Trend zu entsprechen, dass in dieser Patientengruppe mehr Alkohol getrunken wird", sagte Studienleiter Marcus Herdener von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich gemäss der Mitteilung. Besonders fatal ist dieser Alkoholkonsum, weil viele Heroinabhängigen auch an Leberinfektionen wie Hepatitis B und C leiden.

Immer mehr opioidabhängige Patientinnen und Patienten sterben an Lebererkrankungen, wie andere Studien belegen. Die Ergebnisse der Zürcher Langzeitstudie unterstreichen den Handlungsbedarf, der bei den Langzeittherapien in Sachen Alkoholkonsum bestehe, betonte Herdener.


Quelle: SDA - 28.02.2017, Copyrights Bilder: Fotolia.com

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