Zucker in Süssgetränken - Wie kann der Konsum gesenkt werden?


MÜNCHEN / LONDON - Zuckerhaltige Getränke gelten als wichtiger Faktor für das Übergewicht vieler Menschen. Also was tun, um den Konsum zu verringern? Eine Übersichtsstudie des internationalen Cochrane-Netzwerkes hat funktionierende Massnahmen ermittelt.

Vorne mit dabei sind Etiketten, die auf einfache Weise Aufschluss über den enthaltenen Zucker geben - zum Beispiel in Form von Ampeln, Sternen oder Nummern. Weitere wirksame Möglichkeiten seien zum Beispiel auch weniger oder keine zuckerhaltigen Getränke in Schulen sowie Preiserhöhungen von zuckrigen Drinks in Restaurants, Geschäften und Freizeiteinrichtungen.

Anreize für gesünderes Trinken

Gesündere Getränke könnten gefördert werden, indem man sie zu Standardgetränken bei Menüs in Restaurantketten macht oder in Supermärkten besser bewirbt und platziert. Auch lokale Gesundheitskampagnen oder Massnahmen für Zuhause - wie Heimlieferungen von Getränken mit keinem oder wenig Zucker - könnten das Trinkverhalten verbessern.

Zuckerhaltige Getränke sind nach Expertenmeinung so gefährlich, weil der Konsum flüssigen Zuckers bei den meisten Menschen kein entsprechendes Sättigungsgefühl hervorruft. Nimmt der Körper die gleiche Menge Zucker in fester Form auf, wird er in der Regel viel stärker satt. Das könnte mit der Evolution zusammenhängen - vor 200 Jahren gab es einfach noch keine gezuckerten Getränke sagte Studienautor Peter von Philipsborn von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Der Mensch hat sich also schlicht noch nicht daran gewöhnt.

Ein echter Zucker-Kick

Hinzu kommt, dass Zucker in Getränken ein sehr starkes Verlangen nach mehr davon auslöst - vermutlich sogar mehr als beispielsweise bei Schokolade. Es gebe Hinweise darauf, dass flüssig aufgenommener Zucker noch stärker wirke, auch weil der Körper ihn besonders schnell aufnimmt, ergänzte von Philipsborn. "Das gibt einen echten Zucker-Kick."

Übergewicht und Diabetes nehmen weltweit zu. Hans Hauner, Mitautor der Studie und Ernährungsmediziner an der Technischen Universität München sagte, dass sich dieser Trend nur mit umfassenden und wirksamen Massnahmen umkehren werde: "Speziell Regierungen und Industrie müssen ihren Teil beitragen, dass die gesunde Entscheidung für Konsumenten die einfache Entscheidung wird."

Cochrane ist ein globales Netzwerk unter anderem von klinischen Forschern und Ärzten. Der Schwerpunkt liegt auf der Erstellung von Übersichtsberichten verschiedener Forschungsbereiche. Die vorliegende Metaanalyse basierte auf 58 Studien aus 19 verschiedenen Ländern.

Notiz:

Fachartikelnummer - DOI: 10.1002/14651858.CD012292

Quelle: SDA / Keystone - 13.06.2019, Copyrights Bilder: Adobe Stock

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